DEF: Wertigkeit nicht gegeneinander aufrechnen - Finanzielle Ausstattung schmilzt von 5 000 auf 1 800 Euro

WAZ vom 07.07.2003

Geschichte sind Zeiten, in denen jeder der Freundeskreise rund 5 000 Euro aus der Stadtkasse als Zuschuss erhielt. Was aus heutiger Sicht eine "recht ordentliche" finanzielle Ausstattung war.

Eine Ausstattung, an die sich Deutsch-Französischer und Deutsch-Englischer-Freundeskreis seit Jahren eigentlich nur noch mit Wehmut erinnern können. Sie waren damals die einzigen Nutznießer dieser Haushaltsposten. Dann kam der Deutsch-Slowenische-Freundeskreis dazu, der auch einmal Geld erhielt, auch wenn es damals noch keine offizielle Partnerschaft mit Kocevje gab. Außen vor blieb und bleibt der Lübbenauer Freundeskreis, weil Oer-Erkenschwick den Partnerschaftsvertrag mit der Spreewaldstadt in einen Freundschaftsvertrag umwandelte. Abgeschmolzen wurde der Zuschuss vor Jahren schon zu Gunsten des Stadtsportverbandes, dem die Organisation und Durchführung der Partnerschaftsspiele oblag. Trotzdem konnten DFF und DEF noch jeweils über rund 4 000 Euro verfügen. Heute, mit fünf offiziellen Partnerschaften ( die Gründung eines Deutsch-Türkischen und eines Deutsch-Polnischen-Freundeskreises sind wie die WAZ berichtete in Vorbereitung ), weist der Haushalt noch 9 000 Euro aus - für alle Vereine. Würde "gerecht geteilt", blieben für jeden Partnerschaftsverein noch 1 800 Euro als Zuschuss in der "Haushaltskasse". Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben und zu allem Überfluss noch nicht einmal völlig sicher. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die Aufsichtsbehörde den Zuschuss als freiwillige soziale Leistung einstuft und schlicht streicht. Doch daran wagen die Partner derzeit nicht einmal zu denken. Bei ihrem Treffen auf Einladung der SPD, in dessen Verlauf die Frage nach Sinn und Möglichkeiten eines Dachverbandes in Sachen Partnerschaft diskutiert wurde. ( Die WAZ berichtete ), stand auch fest, dass man keinesfalls um den "Topf streiten" sollte. Für den DEF gab dessen Vorsitzender Rainer Maschke zu bedenken, dass es fatale Folgen haben könnte, wollten die Vereine den Versuch starten, die Wertigkeit der verschiedenen Partnerschaften gegeneinander aufzurechnen. Das wird einer der Diskussionspunkte sein, wenn sich die Partnerschaftsvereine auf Einladung der SPD erneut treffen. Treffpunkt ist am 3. November um 18 Uhr wieder die Gaststätte "Alt Oer". hes