bergman-halde

DEF-Mitglieder begutachten in North Tyneside Modell einer Skulptur

Stimbergzeitung vom 18.08.2011

Oer-Erkenschwick.( tu ) Kathedralen, Herrschaftshäuser und Dartscheiben sahen die Mitglieder des Deutsch-Englischen-Freundeskreises ( DEF ) bei ihrer Visite in der Partnerstadt North Tyneside. Und sie lernten noch jemanden kennen: einen Herrn namens "Indweller".

Das ist nicht etwa das neueste Mitglied des Partnerschaftsvereins in England sondern eine Skulptur des Künstlers John O'Rourke, die demnächst auf der Halde in Oer-Erkenschwick zu bewundern sein soll. Noch existiert die Skulptur nur als Modell, später einmal wird sie knapp zwei Meter hoch sein und aus 8 Millimeter dickem, wetterfesten Baustahl gefertigt werden. Als Symbolbild eines Bergmanns hat sich John O'Rourke die Figur gedacht, um den Bezug zur Bergbau-Vergangenheit Oer-Erkenschwicks und des Ruhrgebiets herzustellen. Mit der Zeit, so der Gedanke, soll der "Indweller" Patina ansetzen und somit den Strukturwandel in der Ruhr-Region versinnbildlichen. "Sieht toll aus", sind sich Anne Breidung und Adelheid Lipke einig, die das Modell während des Besuchs in North Tyneside zu sehen bekamen. Die Reisegruppe mit dem DEF-Vorsitzenden Günter Hintz hat nun eine Mappe voller Detailbeschreibungen über die Skulptur mit nach Deutschland gebracht. Azubis vom Bergwerk Auguste Victoria sollen, so der Plan, die Statue dementsprechend anfertigen. Der Künstler will spätestens zur Einweihung der Skulptur in OE vorbeischauen. John O'Rourke wohnt in Whitley Bay, einem Stadtteil von North Tyneside, und ist Kunst-Dozent am Tyne Metropolitan College. Er hat in Großbritannien und im Ausland ausgestellt und ist Mitglied der "Royal British Society of Sculptors", einem international tätigen Zusammenschluss von Bildhauern. Idee schon zur Kulturhaupstadt Ursprünglich sollten Skulpturen wie der "Indweller" schon zum Kulturhaupstadtsjahr 2010 entstehen. Aus jeder Partnerstadt von OE - Pniewy, Lübbenau, North Tyneside, Kocevje, Halluin und Oba - sollte eine Figur beigesteuert werden und zusammen dann einen Kreuzweg bilden. Das Projekt erwies sich als nicht finanzierbar aus Ruhr.2010-Mitteln. Zwischen einem Kuratorium und Kirchenvertretern so wie anderen Vereinen und Verbänden auf der einen und der Stadt auf der anderen Seite entbrannte daraufhin Streit. Das Kuratorium fühlte sich bei der Kreuzweg-Planung übergangen und hätte gern selbst ein Wörtchen mehr mitgeredet.