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Keine Vorbehalte in der Partnerschaft mit North Tyneside

Stimbergzeitung vom 20.12.2011

Oer-Erkenschwick.( tu ) Der britische Premierminister David Cameron hat sich neulich mit seinen EU-Kollegen verkracht und auch die Freundschaft zwischen Herten und der Partnerstadt Doncaster hägt am seidenen Faden.Die Beziehungen zwischen OE und North Tyneside hingegen sind stabil wie Schiffstaue.

So ist beispielsweise der Schüleraustausch zwischen dem Willy-Brandt-Gymnasium und der St. Thomas More School in diesem Jahr so reibungslos wie selten über die Bühne gegangen.Ohne Probleme konnten für die 19 WBG-Schüler Gastfamilien gefunden werden, in keiner einzigen gab es Schwierigkeiten. Im Gegenteil:"Die Schüler haben von vielen Einladungen berichtet; deren ganze Familie möge die Gastgeber gerne besuchen kommen", wissen Ulrike Pollmann und ihr Kollege Holger Arntz, die die Schüler im September nach England begleitet haben. Dabei sind sie Kummer gewohnt am Gymnasium - so wie 2004, als die Briten plötzlich "Polizei-Checks" verlangten und die deutschen Familien sozusagen eine "saubere Weste" amtlich unter Beweis stellen sollten. Da war es unter anderem dem Deutsch-Englischen-Freundeskreis (DEF) zu verdanken, der vermittelnd einsprang und Gespräche mit Politikern in North Tyneside arrangierte, dass sich unter den neuen Voraussetzungen und Anforderungen eine Lösung fand. 2005 dann atmeten alle erleichtert auf, als die ersten Gymnasiasten wieder nach North Tyneside reisten. "Heute sind unsere Schüler wieder ganz begeistert", berichten die betreuenden Lehrer. "Bei unserem letzten Besuch haben sie zum Beispiel auf Harry Potters Spuren Flugstunden auf Hexenbesen bekommen", sagt Ulrike Pollmann. Im September 2012 werden nun die Schüler aus North Tyneside zum Gegenbesuch in OE erwartet. Der DEF hat sich auch hier immer eingebracht und in der Vergangenheit stets einen finanziellen Zuschuss beigesteuert. Auch Günter Hintz, Vorsitzender des Deutsch-Englischen-Freundeskreises vernimmt keine keinerlei Misstöne in den Beziehungen zu North Tyneside. "Der Kontakt ist wunderbar, ich habe erst vor einigen Tagen noch mit dem Vorsitzenden drüben gesprochen", berichtet Hintz. Zudem ist über den Jahreswechsel ein Germanistik-Student aus North Tyneside zu Gast bei der DEF-Mitgliedsfamilie Kurzhals. Hintz selbst hat kürzlich erst einen Weihnachtsgruß aus dem Postkasten gezogen, in dem ihm seine ehemalige Gastgeberin Joyce Wright - mittlerweile lebt sie in einem Seniorenheim - mitteilt, dass ihr Sohn just eine Deutsche geheiratet hat. "Bei uns läuft doch alles auf rein privater Ebene", sagt Hintz. Politische Dinge sind kaum ein Thema. Wir sind einfach Kumpels! Parallelen zu den Umstimmigkeiten zwischen Herten und Doncaster erkennt er nicht. Natürlich würden die Zuschüsse immer knapper für die Begegnungen und ganz so günstig sei es auch nicht nach Großbritannien zu reisen. Dessen ungeachtet: "Wir machen weiter - garantiert!"