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"Engländer" erfahren Wissenswertes über Single-Malt Whisky

Stimbergzeitung vom 03.10.2011

Oer-Erkenschwick. Passender hätte die Band "Five Guinness" den Abend kaum beginnen können. "Drunken Sailor" hallt es durch das Cafe Kleinkunst, wo der Deutsch-Englische-Freundeskreis ( DEF ) zum Whisky-Tasting einschenken lässt. Die Musiker um Tobias Straka verzichten zwischen ihren Liedern aus dem Mittelalter gerne auf das Guinness, schließlich gibt es diesmal sechs verschiedene

Single-Malt-Whiskies als Alternative. Oliver Mühlmann und Emil Andexer sind nicht nur echte Whisky-Experten, die beiden Referenten aus Dortmund sind auch hervorragende Entertainer. Das eingespielte Duo lässt die 15 Teilnehmer allerdings anfangs etwas zappeln. Bevor mit einem 43 prozentigen Exemplar aus der Brennerei Benromach die erste Köstlichkeit den Weg zum Mund findet, erfahren die Besucher, dass ein Single Malt Whisky mindestens 3 Jahre und ein Tag im Fass reifen muss. So lange müssen die DEF-Mitglieder nicht warten, bevor Emil Andexer die Gläser füllt. Es ist übrigens nicht ein Tumbler, ein oft runder Becher mit sehr schwerem Boden, sondern ein sogenanntes Nosing-Glas. Beim Whisky-Tasting geht es nicht nur um das Schmecken, sondern auch um das Aroma-Erlebnis für die Nase. "Was riecht ihr?", will Mühlmann wissen. Beschreibungen wie ausgebranntes Holz, leichter Rauchcharakter und fruchtige Note, die an Zitrone und Orange erinnern, machen die Runde. Von entscheidender Bedeutung für den Geschmack ist auch die Fassart. Der zweite Whisky an diesem Abend, ein Aberlour, reifte 16 Jahre lang in einem zum zweiten Mal befüllten Cherryfass. Ex-Bourbon und Ex-Sherryfässer werden traditionell zur Lagerung verwendet. "Die Brennerei Aberlour liegt übrigens am Speyside-Whisky-Trail", verrät Mühlmann. Also viele Whiskysorten auf engem Raum. Fast wie im Cafe Kleinkunst.